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Wetterbedingt viel weniger Schweizer Gemüse

(lid.ch) – Die Wetterereignisse der vergangenen Wochen und Tage führen laut Verband der Schweizer Gemüseproduzenten zu prekären Situationen bei der Verfügbarkeit von Schweizer Gemüse.

Die momentane Situation in der Schweizer Gemüseproduktion sei aussergewöhnlich und die Produktionsbedingungen schwierig. Durch das Wetter der letzten vier Wochen mit sintflutartigem Regen und Hagelunwettern seien die Böden durchnässt und könnten das Wasser nicht mehr so schnell und gut aufnehmen, schreibt der Verband der Schweizer Gemüseproduzenten (VSGP).

Die Situation zeichne sich nicht nur regional ab, sondern flächendeckend in der ganzen Schweiz und auch produktionsübergreifend: Die Gewächshauskulturen seien zwar vor Niederschlägen geschützt, jedoch fehle ihnen das Licht. Das verlangsame das Wachstum, wodurch die Erntemengen tiefer ausfielen. Beim Freilandgemüse hätten einige Produzenten Teil- bis Totalschäden zu verzeichnen und Kulturen, die immer noch im Wasser stünden, würden verfaulen. Die Auswirkungen würden ausserdem bis in den nächsten Frühling spürbar sein, da nicht nur Frischgemüse, sondern auch die Lagergemüseproduktion und Verarbeitungsgemüse betroffen seien.

Bei diesem Wetter sei ausserdem das Anpflanzen und Säen von Folgesätzen nicht möglich und viele Felder könnten nicht mit den Maschinen befahren und gepflegt werden, schreibt der VSGP. So sei aktuell auch der Pflanzenschutz und die Unkrautbekämpfung mit Hackgeräten stark eingeschränkt, was dazu führe, dass der Schädlings- und Krankheitsdruck zunehmen könne. Die Qualität des Gemüses leide unter diesen Umständen und der Markt könne teilweise nicht mit Schweizer Ware beliefert werden, was dazu führe, dass mehr Importe aus dem Ausland getätigt werden müssten.

Vermutlich werde sich diese Situation auch auf den Preis von Schweizer Gemüse auswirken, mutmasst der VSGP. Die Richtpreise zwischen Produzenten und Abnehmer seien bereits angestiegen, da die Ware knapper und die Produktionskosten höher seien. Es sei deshalb damit zu rechnen, dass die Ware auch am Verkaufspunkt im Detailhandel teurer werde.